Als Fan zu oft gestanden: Fußball Dauerkarten in England eingezogen

Erstmals in der Geschichte des englischen Fußballs wurden 38 Fans die Fußball Dauerkarten entzogen. Zur Begründung teilte der FC Sunderland mit, dass sich die Fans sich immer wieder von ihren Sitzplätzen erhoben hätten und so gegen die Sicherheitsrichtlinien verstoßen hätten. Man wolle den Fans das sportliche Erlebnis nicht verderben, müssen jedoch die rechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen, erklärte ein Sprecher des Vereins zum Einzug der Fußball Dauerkarten.

Als Folge massiver Gewaltausbrüche von Fußballfans haben die britischen Fußballklubs bereits vor Jahren die Stehplätze abgeschafft – auf diese Weise sollte verhindert werden, dass die Emotionen der Fans zu hoch kochen. Nun gehen die Vereine auf der Insel als dem Mutterland des Fußballs noch härter gegen ihre Fans vor. In der britischen Premier-League setzte der FC Sunderland mit dem Entzug der Dauerkarten jetzt ganz neue Maßstäbe. So findet sich zum Beispiel auf der Seite des Kurznachrichtendienstes Twitter ein Foto, auf dem ein leerer Sitzplatz aus dem Stadion des FC Sunderland zu sehen ist. Auf diesem ist ein Schild befestigt, wonach die Fußball Dauerkarten wegen permanenten Stehens eingezogen wurden.

Stehplatzverbot gilt seit 1989

Das Verbot von Stehplätzen bei Fußballspielen in England gilt seit 1989. Damals waren bei einem Spiel zwischen dem FC Liverpool und Nottingham in Hillsborough insgesamt 96 Menschen erdrückt worden, als es in einem überfüllten Block der Liverpool Fans zu einer Panik kam. Kritiker aus den Reihen der Fans beklagen bis heute immer wieder, dass mit dem Abschaffen von Stehplätzen jegliches Fußballerlebnis vernichtet werde, dass die Karten immer teurer geworden seien und deshalb junge Zuschauer zunehmend ausbleiben würden. Die Veranstalter verweisen auf die erhöhten Sicherheitsstandards und darauf, dass Fußball auf der Insel bis heute ein besonderes Erlebnis sei.

Diskussionen auch in Deutschland

Auch in Deutschland läuft derzeit eine intensive Diskussion um die Sicherheit in Stadien. Der DFB hat gegen die Proteste von Fanverbänden ein Sicherheitskonzept beschlossen, das den Veranstaltern bei der Durchsuchung der Fans und beim Aussprechen von Stadionverboten weitreichende Kompetenzen einräumt. Auch die Möglichkeit, Fußball Dauerkarten einziehen zu können und im Extremfall nur noch Sitzplätze anzubieten, wird dabei nicht ausgeschlossen. Nicht zuletzt die Begrenzung des Gästekontingents bei sogenannten sicherheitsrelevanten Spielen ist Teil des Mitte Dezember 2012 verabschiedeten Konzepts. Der DFB hält es für unerlässlich, um Gewalt und Pyrotechnik in Stadien einzudämmen.